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James Fenimore Cooper hat insgesamt fünf Erzählungen über seinen Helden Nathaniel Bumppo alias „Lederstrumpf“ geschrieben. Wie schon in der Rezension zum ersten Band festgehalten, befinden sich die bekannten Erzählungen in Band eins. Die Geschichten „Der Pfadfinder“, „Die Ansiedler“ und „Die Prärie“ finden sich im zweiten Band und geben nochmals einen ganz anderen Blick auf den Helden frei. Sie sind zugleich die Darlegung des weiten amerikanischen Westens als Handlungsort.
Um was geht es:
In „Der Pfadfinder“ befindet sich Lederstrumpf während des französisch-englischen Indianerkrieges am Ontariosee. Der britische Schiffsoffizier Cap ist mit seiner Nichte unterwegs und möchte diese zu ihrem Vater bringen. Begleitet werden sie von einem Scout, der vielleicht ein falsches Spiel mit den Beiden treibt. Bei ihrer Reise treffen sie auf den Helden mit seinen Gefährten Chingachgook und dem Kapitän Jasper. Letzterer soll die Nichte auf Befehl ihres Vaters ebenfalls beschützen. Bei einer ereignisreichen Reise kommen sich die beiden näher und bei ihrem Vater angekommen, steht eine mögliche Heirat im Raum. Doch dann besteht auf einmal ein Spionageverdacht gegen Jasper …
Die Geschichte „Die Ansiedler“ präsentiert uns einen deutlich gealterten Lederstrumpf. In dieser schmalen Geschichte wird er durch einen Richter mit Machtanspruch wegen Wilderei angeklagt.
Ein Siedlertreck trifft inmitten der titelgebenden „Prärie“ auf den mittlerweile etwa 80-jährigen Nathaniel Bumppo, der nur mit seinem Hund in der Prärie lebt. Bedroht wird der Treck durch feindliche Sioux und durch ein Familiengeheimnis.
Mein Leseeindruck:
James Fenimore Cooper setzt in „Der Pfadfinder“ sein episodenhaftes Erzählen fort und bleibt beim bekannten historischen Hintergrund. Die Figur des Jasper empfinde ich als erfrischend, da uns ein schweigsamer, aber äußerst mutiger Held präsentiert wird. In manchem Moment glaubt man, in ihm einen jüngeren Widergänger Bumppos vor sich zu haben. Mit der integrierten Spionagegeschichte entsteht ein gut konstruiertes Spannungsmomentum. Humorvoll sind für mich die Szenen, in welchen Bumppo aufgefordert wird, sich um die schöne Mabel als Ehemann zu bewerben. Ebenso sind die Szenen, in denen Kapitän Cap an die Grenzen seines Könnens auf den wilden Flüssen kommt. Gekonnt werden Jagdszenen zu Wasser geschildert. Zugleich merkt man der Trapperfigur an, dass sie beginnt, sich damit auseinanderzusetzen, das Leben als Wanderer aufzugeben. Genau dies hat der Trapper dann in der Folgegeschichte getan. In dieser kurzen Erzählung wird er in seinem neuen Leben mit den Machtansprüchen des Richters Marmaduke konfrontiert. Cooper gelingt es auf diese Weise, deutlich zu machen, wie die Freiheit von Lederstrumpf eingeschränkt wird und dass die Sesshaftigkeit vielleicht nicht die korrekte Entscheidung war. Zugleich zeigt sich erneut, wie schon im ersten Band, dass die sich ausbreitende weiße Bevölkerung die Ureinwohner und ihre Lebensweise zunehmend erdrückt, gar vernichtet. Lederstrumpf zweifelt deshalb auch in dieser Geschichte wieder an seiner eigenen Hautfarbe.
Abgeschlossen wird der zweite Band mit einer Geschichte, die stark durch die Religion der Mormonensiedler durchzogen ist und aus meiner Sicht mit biblischen Motiven spielt. Der gealterte Trapper hat mittlerweile nur noch seinen Hund als Gefährten und ist doch noch eine große Hilfe. Er erkennt jedoch, dass die Mormonen von einem intriganten Anführer verführt werden. Mich kann diese letzte Geschichte nicht mehr gänzlich packen. Cooper erzählt weniger episodisch, lässt seine Figur auch die Lust am freien Leben verlieren. Natürlich ist dies für die Figur ein nachvollziehbarer Schritt, dadurch verliert die Geschichte jedoch etwas ihre Abenteuerspannung.
Fazit:
Grundsätzlich sind diese drei Geschichten eine Fortsetzung des ersten Bandes und zeigen die stilistische und literarische Stärke von Cooper als Autor. Ich finde jedoch, dass die Geschichten nicht mehr ganz so gut durchkonstruiert sind. Ebenso fehlt es mancher Figur an Tiefe und Chingachgook wird als Figur weniger bedeutend geschildert. Insgesamt sind die Geschichten um Lederstrumpf jedoch ein Meilenstein der Abenteuerliteratur. Für meine Westernliebe und sicherlich auch für Karl May waren diese Geschichten bedeutend. Ich kann sie für Fans dieser Art von Texten deshalb nur empfehlen.
Autor:Inneninformation
James Fenimore Cooper (1789-1851) ist ein wichtiger Autor der amerikanischen Literatur und schrieb unter anderem Abenteuerromane im Stile von Sir Walter Scott. Hierzulande ist er vor allem für seine fünf Lederstrumpf-Erzählungen bekannt.
Werbung aus Liebe zum Buch
Wertung: 🐧🐧🐧
Titel: Lederstrumpf – Der Pfadfinder; Die Ansiedler; Die Prärie
Gebraucht in der Bertelsmann Ausgabe von 1954 erworben. Ebenfalls zu empfehlen der Loewe Band aus dem Jahr 1995.
