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Im Jahr 1957 wurde die Erzählung „Der Wildtöter“ unter Regie von Kurt Neumann verfilmt. Die Hauptrolle des Trappers Lederstrumpf wurde von Lex Barker gespielt. Man kann auf jeden Fall festhalten, dass diese Filmrolle entscheidenden Einfluss auf seine Besetzung als Old Shatterhand hatte, denn Produzent Horst Wendlandt sah Barker dank dieses Films als Karl-May-Helden vor.
Insgesamt handelt es sich um eine „klassische B-Western Verfilmung“ mit geringem Budget. Die Buchvorlage von James Fenimore Cooper wird an einigen Stellen verändert, sodass eine 77-minütige Filmversion entsteht, die den Charakteren wenig Raum für Tiefe gibt. Lederstrumpf ist mit seinem Blutsbruder Chingachgook unterwegs und rettet dabei dem Pelzjäger Harry Marsh (gespielt von Forrest Tucker) das Leben. Marsh wurde von Huronen verfolgt und führt Lederstrumpf zum Dank zu seinem Freund Tom Hutter (Jay C. Flippen), der gemeinsam mit seinen beiden Töchtern auf einem See in einer Wasserburg lebt. Die Huronen planen einen Überfall auf diese Wasserburg und diesem möchte man zuvorkommen. Lederstrumpf muss allerdings erkennen, dass es sich bei Hutter um einen Skalpjäger handelt, der dabei von Marsh unterstützt wird. Harry möchte die schöne Judith (Cathy O’Donnell) heiraten, während die zweite Tochter Hetty (Rita Moreno) als Halbblut unter den Absichten ihres Vaters leidet. Der Film steuert auf einen Showdown zu, bei dem Lederstrumpf entscheiden muss, wen er rettet.
Der Film erinnert mich durchaus an die Struktur und Ästhetik der Karl-May-Verfilmungen. Man kann somit davon ausgehen, dass dieser Film allen Beteiligten bekannt war. Im Gegensatz zum Buch wird die Figur des Harry Marsh durchaus böser angelegt. Er zeigt größtenteils des Films keinerlei Respekt für die Ureinwohner:Innen und hält sein blutiges Geschäft für rechtens. Im Buch waren diese Einstellungen zurückhaltender. Mit diesem Wissen ist es unverständlich, dass der Film bei Harry Marsch eine Wandlung zeigt, ohne diese zu begründen. Tom Hutter ist von Hass geprägt, dabei wird nie deutlich wie dies das Verhältnis zu Hetty prägt. Der Film setzt auf Stereotype und Kampfsequenzen. Neben Lex Barker kann ausschließlich Rita Moreno schauspielerische Akzente setzen. Das Ende unterscheidet sich ebenfalls für Hetty und deshalb bietet der Film für Kenner der Buchvorlage durchaus die ein oder andere Überraschung. Wer sich für einen soliden Genrefilm mit den benannten Schwächen begeistert, wird, wie ich, nicht enttäuscht. Für mich ist dieser Film ein schöner Bezug zu den mich immer begeisternden May-Verfilmungen späterer Jahre.
Werbung aus Liebe zum Film
Wertung: 🐧🐧🐧🐧
