Fenimore Cooper, James: Lederstrumpf – Der Wildtöter und Der letzte Mohikaner

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Die Romane von Karl May sind Teil einer Tradition von Abenteuerromanen, und nicht erst seine Bearbeitung von „Der Waldläufer“ macht deutlich, dass May Werke dieser Tradition kannte. James Fenimore Cooper gehört mit seinen Abenteuern um den Waldläufer „Lederstrumpf“ zu den bekanntesten Vertretern dieser Tradition. Mein Vater schenkte mir eine Jugendbuchausgabe dieser Abenteuer. Leider habe ich diese Ausgabe nicht mehr und so besorgte ich mir antiquarisch eine neue Jugendbuchausgabe in zwei Bänden. Bewusst habe ich mich für eine solche gekürzte Ausgabe entschieden, denn genau eine solche war Auslöser meiner Begeisterung für die Geschichten. Im ersten Band finden sich die Erzählungen „Der Wildtöter“ und „Der letzte Mohikaner“. Es sind mit Abstand die bekanntesten Erzählungen Coopers und mittlerweile vielfach verfilmt.

Um was geht es:

Nathalie Bumppo zieht als Trapper durch die Wälder Nordamerikas und ist gemeinsam mit seinem Mohikanerfreund Chingachgook für ihre Taten bekannt. Aufgrund dieser erhielt er die Spitznamen „Falkenauge“ und „Lederstrumpf“. Im ersten Abenteuer trifft er auf den Jäger Harry, der mit seinen Jagderfolgen einen Freund besuchen möchte. Letzterer lebt mit seinen beiden Töchtern auf einem Hausboot auf einem See. Lederstrumpf schließt sich an, denn man bewegt sich inmitten des Gebietes der verfeindeten Huronen und ist deshalb lieber nicht alleine. Sie erreichen Tom Hutter mit seinen Töchtern und der Seebär ist Lederstrumpf sofort unsympathisch. Der Mann scheint etwas zu verbergen, und schon bald zeigt sich, dass dieses Geheimnis für Gefahren sorgen wird. Die erste Erzählung heißt „Der Wildtöter“ und spielt wie „Der letzte Mohikaner“ zur Zeit des englisch-französischen Krieges, in welchen die Ureinwohner direkt hineingezogen wurden.

Die Erzählung „Der letzte Mohikaner“ erzählt, wie Lederstrumpf gemeinsam mit Chingachgook und seinem Sohn Uncas im Dienste der englischen Armee steht. Sie erhalten die Aufgabe, die Töchter von Oberst Munro sicher durch die Kriegswirren zu bringen. Ihnen stellt sich Huronenhäuptling Magua entgegen, dem eine Entführung der beiden Frauen gelingt. Lederstrumpf und seine Gefährten starten eine Rettungsaktion.

Mein Leseeindruck:

Die beiden Geschichten gliedern sich jeweils in Episoden, die durch eine der Leserschaft zunächst unbekannte Hintergrundgeschichte zusammengehalten werden. Cooper integriert reale Hintergründe, wie zum Beispiel den Kampf um Fort William Henry, und seine Hauptfigur erinnert mich ein wenig an den realen Pionier Daniel Boone. Lederstrumpf ist in engem Bezug zu den Delawaren aufgewachsen und bei ihnen anerkannt. Chingachgook ist ein ruhiger Begleiter, aber äußerst mutig. In der ersten Erzählung rettet er seine Frau vor den Huronen und in der Folgeerzählung wird Weiteres über sein Familienschicksal berichtet. Cooper schildert die Heldenfiguren als mutig, gibt ihnen Tiefgang, überhöht sie moralisch allerdings nicht. Seine Abenteuererzählungen verschweigen die Gewalt nicht und beleuchten die indigene Perspektive, ohne die Ambivalenz im Handeln des Helden Lederstrumpf auszublenden. Dieser ist durchaus bereit, sich während des Krieges zwischen England und Frankreich auf die Seite der Engländer zu schlagen und dabei doch zu wissen, dass dies den Ureinwohnern auf lange Sicht wohl nicht helfen wird. Es fällt Lederstrumpf schwer, das Fehlverhalten der weißen Einwanderer deutlich zu verurteilen, doch gerade dies lege ich der Figur als Stärke aus. Mir gefällt der Tatendrang und das Vertrauen in seine beiden Gefährten. Chingachgook und sein Sohn handeln nach Prinzipien, die durchaus Einblick in ihre Volksidentität geben. Etwas unklar bleibt, worin ihre Motivation besteht, sich den Engländern anzuschließen. Für mich schwingt in den Geschichten immer die Vorstellung mit, dass es ein friedliches Zusammenleben zwischen Ureinwohner:Innen und Siedlern geben könnte. Die Sprache der Bücher holpert an mancher Stelle, was den Lesefluss stört, den positiven Gesamteindruck aber nicht schwächen kann.

Fazit:

Die beiden Geschichten sind spannend, verraten etwas über die im Gebiet lebenden Stämme und binden die realen Hintergründe gut ein. James Fenimore Coopers Plotaufbau und die Tiefe der Figuren überzeugen mich und beide Geschichten habe ich mittlerweile mehrfach gelesen. Ich schätze die Lederstrumpf-Erzählungen und sehe sie in meinem Ranking ganz in der Nähe von Karl May. Ich kann die Abenteuer deshalb empfehlen, nicht nur für Karl-May-Fans.

Autor:Inneninformation

James Fenimore Cooper (1789-1851) ist ein wichtiger Autor der amerikanischen Literatur und schrieb unter anderem Abenteuerromane im Stile von Sir Walter Scott. Hierzulande ist er vor allem für seine fünf Lederstrumpf-Erzählungen bekannt.

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Wertung: 🐧🐧🐧🐧🐧

Titel: Lederstrumpf – Der Wildtöter und Der letzte Mohikaner

Gebraucht in der Bertelsmann Ausgabe von 1954 erworben. Ebenfalls zu empfehlen der Loew Band aus dem Jahr 1995.

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