#music #love #artist #pop #rock #country #seventies #instagood #song #whobelievesinangels #eltonjohn #brandicarlile
Neun Jahre nach seinem letzten Album hat sich die Rock- und Poplegende Elton John für ein neues Projekt mit Brandi Carlile, einer Sängerin mit Country-Hintergrund, zusammengetan. Mein Album der Woche habe ich wieder einmal über Musikzeitschriften entdeckt, wobei man sicherlich auch auf anderem Wege mit diesem neuen Werk Elton Johns in Kontakt gekommen wäre. 2022 standen die beiden Künstler:Innen gemeinsam live auf einer Bühne und die damalige erfolgreiche Zusammenarbeit fand nun im Studio ihre Fortsetzung. Elton John gelang es dafür, seinen Texter Bernie Taupin mit an Bord zu holen und somit kann man sich auf ein Album mit bewährtem Personal einlassen. Eine unserer größten Pop-Legenden trifft auf Countryelemente und doch atmet dieses Album viel Nostalgie. Aus meiner Sicht ist dies allerdings der richtige Umgang, denn damit erhält das Album ebenso eine wunderbare Leichtigkeit. Blues, Rock und Pop durchziehen die Songs.
„The Rose of Laura Nyro“ beginnt mit einem schönen Instrumentalintro, das sogleich Spannung auf das zu Erwartende aufbaut. Es handelt sich um ein klassisches Liebeslied, welches die Gefahr von Krisen nicht ausklammert, aber dabei immer das Schöne an der Liebe thematisiert. Schon im ersten Song ist aus meiner Sicht zu merken, dass die beiden Stimmen gut miteinander harmonieren. Besonders gelungen ist dies jedoch in „Never too Late“. Dieser Song atmet den Balladensound der 70er Jahre und offenbart uns zwei fantastische Stimmen. Das Lied präsentiert Kampfesmut und beinhaltet die klare Botschaft, dass es nie zu spät für einen Wandel ist. Grundsätzlich lohnt sich jedwedes Aufstehen nach Niederlagen, und ich finde, diese textliche Kraft ist auch in den Gesangsstimmen spürbar. Nostalgie wird in den Texten ebenfalls thematisiert, unter anderem in „Little Richards Bible“, in welchem Rock ’n Roll sowie Swing hörbar sind und Elton John das Lied mit seiner Stimme trägt. „Who believes in Angels?“, ist aus meiner Sicht ein Song über die Herausforderungen, welche das Leben bringt. Bei all seinem Handeln muss man sich immer der Verantwortung für dieses bewusst sein. Der religiöse Bezug zum Himmelsreich macht aus meiner Sicht den Aspekt stark, dass man rückblickend immer noch zu seinem Handeln stehen sollte. Schlussendlich wird einem jedoch, je näher man dem Ende des Lebens ist, bewusst, dass nur wenige Fragen im Leben wirklich entscheidend sind. Dies korrespondiert mit dem Elton John Solo „When the World is Done with me“. Der Song blickt zurück und ist zugleich für mich ein Symbolsong des Albums, denn Song und Album sind gerne nostalgisch, lassen sich aber auch auf neue Elemente ein. „The River Man“ spielt metaphorisch mit dem Motiv des Wassers, „A little light“ ist, wie der Titel schon aussagt, ein kleiner Lichtblick und Hoffnung transportierend. Qualitativ etwas abfallend ist meiner Meinung nach der Song „Someone to belong“ und das Carlile Solo „You with me“. Letzteres ist gesanglich gut, passt aber irgendwie nicht in den Gesamteindruck. Trotzdem liegt ein äußerst starkes Album vor, welches an den richtigen Stellen mit Gitarren- oder Klaviersoli operiert. Mein absoluter Lieblingssong ist jedenfalls die Selbstbestimmungshymne „Swing for the Fences“, die voller Hoffnung und Energie steckt.
Fazit
Elton John ist ein monumentaler Künstler und man hört ihn immer wieder heraus. Er hat in seiner Karriere schon viel ausprobiert und Neuerungen gewagt, und das schätze ich grundsätzlich. Zugleich mag ich nostalgische Momente in Alben und genau dies präsentiert uns das neue Album „Who believes in Angels?“. In diesem hat sich die Popikone mit der Countrymusikerin Brandi Carlile zusammengetan, und diese Kombination ist musikalisch gelungen. Die Beiden haben wunderbar starke Stimmen, die den Sound der 70er Jahre transportieren. Beide erhalten auf dem Album ein Solo, wobei das Elton John Solo „When the World is Done with me“ für mich der symbolische Song des Albums ist, dass er Nostalgie und Moderne, ähnlich wie das Album verknüpft. Gitarren- und Klaviersoli durchziehen das Album. Die Energie der Songs wird durch die starken Gesangsstimmen transportiert, die Lieder feiern den Widerstand gegen die Herausforderungen des Lebens und sind aus meiner Sicht kraftvolle Hymnen. Stellvertretend hierfür möchte ich „Never too Late“ und „Swing for the Fences“ nennen. Insgesamt ein richtig schönes Album, welches ich nicht nur Musikfans der Vergangenheit empfehle.
Werbung aus Liebe zur Musik
Wertung: 🐧🐧🐧🐧🐧