Eine wahnwitzige Familie als Fiktion ? –

Dieser Roman ist ein sprachliches Feuerwerk des sprechenden Erzählens. Sofort habe ich einen Tonfall der erzählenden Eva im Kopf und bin damit auch emotional an den Text gebunden. Das Buch feiert die Ironie, erschüttert gleichzeitig mit den familiären Rückblenden und damit, dass die Glaubwürdigkeit Basis einer therapeutischen Behandlung sein muss. Ich schließe die Hauptfigur in mein Herz und nehme dafür getrost in Kauf, nicht zu wissen, wie verlässlich sie als Erzählerin  ist.

Hye-Jin, Kim: Die Tochter – Rezension

Erzählt wird in diesem Buch die Geschichte einer Mutter-Tochter-Beziehung, welche auch ein Generationenverständnis aufeinander treffen lässt. Erzählerin ist die Mutter, über 60 Jahre alt und als Pflegekraft arbeitend. Ihre Tochter hat studiert, ist aber nur prekär beschäftigt, was die Beziehung durchaus belastet. Entscheidender Ballast ist jedoch, dass die Tochter in einer lesbischen Beziehung lebt.