Eine wahnwitzige Familie als Fiktion ? –

Dieser Roman ist ein sprachliches Feuerwerk des sprechenden Erzählens. Sofort habe ich einen Tonfall der erzählenden Eva im Kopf und bin damit auch emotional an den Text gebunden. Das Buch feiert die Ironie, erschüttert gleichzeitig mit den familiären Rückblenden und damit, dass die Glaubwürdigkeit Basis einer therapeutischen Behandlung sein muss. Ich schließe die Hauptfigur in mein Herz und nehme dafür getrost in Kauf, nicht zu wissen, wie verlässlich sie als Erzählerin  ist.

Varatharajah, Senthuran: Hunger – Rezension

Der Roman widmet sich dem menschlichen Begehren und markiert, dass sich dieses in Sprachbildern manifestiert, die eine Körperfixierung und einen Hang zum Kannibalismus haben. Der Roman verarbeitet dies, indem er zwei Geschichten miteinander verknüpft. Zum einen wird eine Trennungsgeschichte erzählt, in der es um die Kraft der Liebe und das daraus entstehende Begehren geht. Zum anderen wird die Geschichte des Kannibalen von Rothenburg erzählt.

Rabinovici, Doron: Die Einstellung – Rezension

„Die Einstellung“ von Doron Rabinovici erschienen im Suhrkamp Verlag, erzählt im Grunde genommen die Geschichte eines Fotos. Hauptfigur ist der Pressefotograf Artur Becker, dessen Schwerpunkt die Portraitfotografie ist. Er erhält den Auftrag während des laufenden Wahlkampfes  den Rechtspopulisten Ulli Popp zu begleiten. Ihm gelingt ein Schnappschuss, welcher das Zeug hat, den Wahlkampf zu beeinflussen.

Schirach, Ferdinand von: Gott – Rezension

„Gott“ ist ein von Ferdinand von Schirach verfasstes Theaterstück erschienen im Luchterhand Verlag. Es erzählt von Richard Gärtner, einem 78-jährigen körperlich gesunden Mann, der nach dem Tod seiner Frau nicht weiterleben möchte. Somit verlangt er nach einem Medikament, dass ihn tötet. Doch wer soll ihm dieses Medikament geben und ist dies richtig? Die Ethikkommission diskutiert den Fall.

Mannion, Una: Licht zwischen den Bäumen – Rezensionen

„Licht zwischen den Bäumen“ von Una Mannion erschienen im Steidl Verlag, erzählt uns eine Familiengeschichte aus der Perspektive von Libby, eine der Gallagher Geschwister. Fünf Kinder leben mit ihrer Mutter Anfang der 80er Jahre am Valley Forge Mountain in Pennsylvania. Die zwölfjährige Ellen streitet sich mit ihrer Mutter, wird aus dem Auto geworfen und muss nach Hause laufen. Nach ihrer Rückkehr ist zu Hause alles anders, denn Ellen ist auf einen Mann gestoßen, der sie unsittlich berührt hat. Von diesem Moment an scheint das Leben der Geschwister aus dem Ruder zu laufen und gleichzeitig vergrößert sich die Distanz zur eigenen Mutter.