Zu viel theoretische Hintergründe verhindern die Spannung – Windmeijer, Jeroen: Die Petrus-Verschwörung

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Kommen wir heute zu einer anderen Reihe, zu der mich der Indiana Jones Monat inspiriert hat. Es geht um Jeroen Windmeijer und seine Reihe um den Archäologen Peter de Haan. Ich habe mir gleich die ersten beiden Bände zugelegt, da sie im Angebot erhältlich waren. Die Bücher kreisen um die niederländische Stadt Leiden. Dort wird bei Ausgrabungen eine römische Kriegsmaske gefunden. Zudem findet man ein Dokument, welches Teile der christlichen Geschichte und der Bibel verändern würde. Dieses Dokument soll nicht öffentlich werden und so wird Peter de Haan zur Zielscheibe eines mysteriösen Geheimbundes.

Eigentlich bringt dieser erste Band alles mit, was ein spannender Thriller um religiöse Mythen braucht. Entgegen anderen in diesem Monat gelesenen Reihen ist er deutlich realistischer und punktet zudem mit guter Recherche. Allerdings ist letzteres die große Schwäche des Romans. Jeroen Windmeijer überfrachtet seinen Roman mit theoretischen Hintergründen. Man lernt zwar viel über den jüdischen Glauben und biblische Exegese, doch dies geht zulasten des Unterhaltungsfaktors. Windmeijer verpackt in diese theoretischen Überlegungen durchaus auch eine Botschaft, aber nie wird diese deutlich erkennbar. Die Theorie nimmt einfach zu viel Raum ein. Sprachlich schwankt Windmeijer zwischen pointierten Schilderungen und ausufernden Theorieaufsätzen. Erzählsprünge erfolgen zu radikal, sodass man gelegentlich innehalten muss, um klar zu werden, wo man ist. Rückblenden in die Vergangenheit haben zu Beginn noch spannungserhöhende Wirkung, münden über den Roman hinweg jedoch in Langeweile und verkomplizieren die historischen Hintergründe aus meiner Sicht unnötig. Die Verfolgungsjagden sowie die gefährlichen Momente nehmen zu Beginn der Sequenzen Spannung auf, verlieren diese aber über die Schilderungen hinweg. Es ist wirklich ärgerlich, dass auf diese Weise an vielen Stellen Spannung verloren geht. Der Plot sowie das recherchierte Hintergrundwissen bieten ein hohes Potenzial, dies unterlaufen die handwerklichen Schwächen. Die Protagonist:Innen bleiben in ihren Charakterzügen zudem nur oberflächlich. Dies ist für den Start einer Reihe ebenfalls unüblich und macht wenig Hoffnung auf Figurenentwicklung.

Fazit

Diese Wochen prägen leider Romane, denen es nicht gelingt, ihr Potenzial abzurufen. Handwerkliche Fehler verringern Spannungsmomente, was aufgrund der spannenden Plotanlage ärgerlich ist. Peter de Haan könnte durchaus eine ähnlich interessante Figur wie Dan Browns Robert Langdon werden, aber dafür gleicht dieser Roman an zu vielen Stellen einem Sachbuch statt eines Thrillers. Für einen Besuch der niederländischen Stadt Leiden ist das Buch Werbung, zumindest für Geschichtsbegeisterte. Die positiven Elemente der Bewertung gibt es für Recherche und Plotidee.

Werbung aus Liebe zum Buch

Wertung: 🐧🐧

Windmeijer, Jeroen: Die Petrus-Verschwörung

ISBN: 979-3365000809

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