Goebel, Joey: Vincent – Rezension

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„Vincent “ von Joey Goebel erschienen bei Diogenes, erzählt von einem Jungen namens Vincent, der zu einem bedeutenden Künstler gemacht werden soll. Um diesen Plan zu verwirklich sorgt sein Manager Harlan dafür, dass Vincent nie glücklich wird. Dies gelingt ihm, indem er ihm immer wieder neue Leiden zuführt. Damit soll Vincent zum Aushängeschild der neuen Kunstgruppierung New Renaissance werden. Dieses Buch ist eines meiner absoluten Lieblingsbücher und war eine Wunschlektüre eines Mitschülers in der Abiturzeit. Ich bin immer noch sehr froh, dass ich auf diesem Wege mit dem Roman in Kontakt gekommen bin und damit auch Joey Goebel als Autor entdeckt habe.

Tut mir leid, daß Du es ausgerechnet von mir erfährst, aber Du wirst nie glücklich sein.

Goebel, Joey: Vincent, 2005, Diogenes Verlag, S.11.

Schon das Zitat des ersten Satzes macht das Thema des Romans deutlich. Es geht um die Verbindung des Schaffens großer Kunst durch einen leidenden Künstler. Immer wieder werden auch Beispiele aus der Kunst oder Unterhaltungsindustrie genannt, die diese Theorie bestätigen sollen. Erzählt wird der Roman aus Sicht des manipulierenden Managers, der dies in einem Ton macht, der auch immer wieder sein eigenes Unwohlsein wiederspiegelt. Grundsätzlich ist der Roman eine Mischung aus Drama, Komödie und Reflektion über unsere Unterhaltungsindustrie. Stilistisch erinnert Goebel an Popliteratur, wählt aber vor allem eine Sprache, die klar beschreibt was geschieht und sich auch dem jeweiligen Milieu anpasst. Der junge Vincent stammt aus schwierigen Verhältnissen und wird von seiner Mutter an Harlan und das Unternehmen verkauft. Er geht auf ein Internat, wo er das Schreiben lernt und beginnt früh herausragende Werke zu schaffen. Harlan sieht in seinem Handeln eine Mission, die sich gegen die Belanglosigkeiten der heutigen Unterhaltungsindustrie und der Popkultur wehrt. Vincent ist Außenseiter in der Schule, muss den Verlust seiner Mutter verarbeiten und jede sich anbahnende Beziehung wird durch Harlan ins Negative manipuliert. Er bleibt als schaffender Künstler immer im Hintergrund, seine Werke werden durch anerkannte Popkünstler in die Öffentlichkeit getragen und zu absoluten Hits. Ich finde den Plot äußerst spannend und auch die Darstellungen der Unterhaltungsindustrie können beim Blick in unser Fernsehprogramm oder in die Charts an vielen Stellen als zutreffend angesehen werden. Man leidet mit Vincent, hofft immer wieder, dass er die Manipulationen erkennen wird und gleichzeitig möchte man wissen, welche Kunstwerke er schaffen wird. Harlan ist eine Figur, die man aufgrund ihres Handelns nicht schätzen, aber wegen seiner Gewissensbisse auch wieder nicht hassen kann. Goebels Roman schafft es, dass man mit den Figuren mitfühlt und gleichzeitig auch über das eigene Medienkonsumverhalten nachdenkt. Auch die Leidenstheorie der Kunstschaffenden fordert zur weiteren Beschäftigung auf. Der Roman schildert die Zusammenarbeit von Harlan und Vincent, verschränkt dabei das Leiden vor allem mit Liebesbeziehungen und hat damit viele große Themen miteinander verknüpft.

Ich weiß noch sehr genau, wie mich dieses Buch beim ersten Lesen emotional gepackt hat und mich vor allem die Schilderungen der Unterhaltungsindustrie beschäftigt haben. Mittlerweile habe ich den Roman noch das ein oder andere Mal gelesen und immer wieder neue Elemente entdeckt. Für mich hat Goebel einen Roman geschrieben, den man der Popliteratur zurechnen muss, schon alleine, weil er auch die ganze Industrie reflektiert. Ich finde dieses Buch ist absolut passend zum Geburtstag eines Kulturblogs und ich wünsche diesem Roman noch ganz viele Leser*Innen.

Werbung aus Liebe zum Buch

Wertung: 🐧🐧🐧🐧🐧

Joey Goebel:

Vincent

ISBN: 978-3257236477

Preis: 13,00€

https://www.diogenes.ch/leser/titel/joey-goebel/vincent-9783257236477.html

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