Karl May Festspielsaison 2022  –

Bad Segeberg: Der Ölprinz

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Setzen wir meinen Karl May Schwerpunkt fort und dies mit meinem zweiten Festspielbesuch 2022. Dieses Mal auf der bekanntesten Bühne in Bad Segeberg. Dort habe ich als Kind zum ersten Mal den Ausflug in die Märchenwelt der Festspiele machen dürfen. 1993 durfte ich die Festspiele besuchen, gespielt wurde auch damals „Der Ölprinz“. Erstmalig erlebte ich Gojko Mitic als Winnetou, für mich bis heute unerreicht in all den Aufführungen, die ich gesehen habe. Zudem war damals Christopher Barker als Old Shatterhand in den Fußstapfen seines Vaters am Start und für mich gab es ein Autogramm. Einen lustigen Auftritt lieferte Gaststar Freddy Quinn als Sam Hawkens, dessen große Flinte Liddy ich nie vergessen werde. Noch heute auf der Bühne aktiv ist das Segeberger Urgestein Joshy Peters, der damals den Ölprinz mimte. Das gleiche Stück  schaute ich mir dann nochmals im Jahr 2000 an. Dieses Mal spielte den Bösewicht als Gaststar Matthieu Carrière und so freute ich mich, dass ich nun zum dritten Mal dieses Stück auf meiner Lieblingsbühne erleben durfte. Für mich übt diese Bühne immer noch die gleiche Faszination wie bei meinem ersten Besuch aus.

Starke Gaststarauftritte und ein brillierender Patrick L. Schmitz

Corona hatte auch die Festspiele in Bad Segeberg ausgebremst und so musste man zwei Jahre auf die Aufführung warten und man darf froh sein, dass die Gaststars mit an Bord geblieben sind. Für mich zählen nämlich Katy Karrenbauer und Sascha Hehn zu den Überraschungen des Abends. Karrenbauer spielt als Rosalie Ebersbach mit einer dem Stück wohltuenden Zurückhaltung und setzt ihre raue Stimme gezielt ein.  Es gibt auch den ein oder anderen Witz auf Kosten früherer TV Rollen. Ähnlich ist dies  bei Sascha Hehn, dessen Outfit und Bösewichtspiel wirklich gut war. Nur beim Reiten machte er aus meiner Sicht nicht immer die beste Figur. Trotzdem waren es gelungene Gastauftritte, welche dem Stück gut taten. Während in Elspe gerne Anleihen aus den Filmen, bis hin zu Dialogen, genommen werden, bleibt Bad Segeberg mit dem Buch von Michael Stamp näher an der Romanvorlage. Ich schätze diese Werktreue. Eine Anleihe aus den Filmen wurde allerdings bei der Besetzung des Kantors Hampel gemacht. Im Film spielt diese Rolle Heinz Ehrhardt und mit Patrick L. Schmitz wurde die Rolle mit einem wunderbaren Ehrhardt-Imitator besetzt. Das Stück lässt ihm den nötigen Raum zu brillieren und die musikalische Ablenkungsszene ist eine der besten komischen Szenen, die ich je live in Bad Segeberg sehen durfte.

Regie führte in diesem Jahr erstmals Ulrich Wiggers und ich konnte keine großen Differenzen erkennen, auch wenn dies von anderen Fans beobachtet wurde. Die Kulisse besteht aus einem Ölturm, der Teil eines actionreichen Showdowns wird, sowie einem Pueblo und einem Saloon. Bis auf den Turm sind die Kulissen jedoch weniger entscheidend fürs Spiel. Wie immer ist das Stück so konzipiert, dass sich die wichtigsten Szenen zentral vor dem Publikum abspielen und ich genieße auch wieder das Reiten durch den Zuschauerraum, der Bad Segeberg besonders charakterisiert.

Spannender Action Showdown am Schluss

Geboten wird den Zuschauern ein spannendes Stück, bei dem der Ölprinz versucht seine Machenschaften umzusetzen und sich als tricksender Betrüger zeigt, der einem Bankier eine fingierte Ölquelle verkaufen will. Gelungen an diesem Stück ist das Halbbruderverhältnis zwischen dem Ölprinzen und Butler (wunderbar fies gespielt von Urgestein Joshy Peters). Hier zeigen sich durchaus Differenzen, auch im angedachten Vorgehen der Banditen. Ich finde diese Idee gut und Peters spielt wirklich toll. Ebenfalls möchte ich Alexander Klaws in der Rolle des Winnetou loben. Er erreicht aus meiner Sicht natürlich nicht Gojko Mitic und auch Erol Sander fand ich etwas stärker, aber er macht seine Sache wirklich gut. In diesem Stück ist es so, dass Old Shatterhand eine weniger große Rolle einnimmt und somit erhält Sascha Gluth nicht zu viele Möglichkeiten sich schauspielerisch auszuzeichnen. In Sachen Action hatte Bad Segeberg schon mehr zu bieten, aber mich hat der abschließende Showdown für alles entschädigt. Gerade in der Abendvorstellung boten sich zum Abschluss beeindruckende Bilder.

Die Festspiele haben diese Corona-Saison gut überstanden, auch weil Back Ups eingeplant waren, falls Darsteller*Innen ausfallen sollten und dies alles super geklappt hat. Mir gefällt Bad Segeberg unter anderem wegen des Antiquariats vor  Ort, den zu kleinen Teilen verkleideten Zuschauer*Innen und dem gesamten Flair. Am Ende der Saison stand wieder ein Zuschauerrekord und ich kann es jedem nur raten, sofern die Möglichkeit besteht, einen Abstecher nach Bad Segeberg zu machen.

Fazit

Ich hatte einen wunderbaren Tag in Bad Segeberg und bin wieder einmal begeistert nach Hause gefahren. Die schauspielerischen Leistungen haben das gesamte Stück getragen und ich habe mich bestens unterhalten gefühlt. Bad Segeberg wird wieder ein fester Bestandteil meiner Freizeitgestaltung und wenn möglich versuche ich jährlich einen Abstecher zu machen. Für das nun begonnene Jahr 2023 überlege ich zusätzlich zu Elspe und Bad Segeberg auch noch mindestens eine weitere Bühne zu besuchen.

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Wertung: 🐧🐧🐧🐧🐧

In der nächsten Saison wird in Bad Segeberg das Stück „Winnetou I“ gespielt. Die Saison geht vom 24. Juni bis zum 3. September im kommenden Jahr und Ihr findet weitere Infos unter folgendem Link: https://www.karl-may-spiele.de/nav-main/aktuell

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