Schulz, Olli: Am Rande der Zeit

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In den letzten zwölf Monaten hatte ich das Glück, zwei Konzertabende von Olli Schulz zu besuchen. Schulz ist für mich in den vergangenen Jahren ein echter Lieblingsmusiker geworden und dabei habe ich ihn durch all seine anderen Aktivitäten (Sidekick bei Joko und Klaas, Podcast mit Jan Böhmermann) kennengelernt. Besonders gerne höre ich sein Album „SOS – Save Olli Schulz“ aus dem Jahr 2012 und habe mich mit der Tour auch auf sein neuestes Werk gefreut.

Das Album „Am Rand der Zeit“ ist wirklich eine tolle Platte, mit elf Songs, denen ich allen etwas abgewinnen kann. Für mich zeigt sich an diesem Album vor allem seine Stärke im Songwriting, da wirklich viele wunderbare Textstellen zu entdecken sind. Dabei sind seine Texte Beobachtungen aus dem Alltag kombiniert mit Gedankengängen zur Entwicklung des Lebens. Die gewählte Sprache ist jedoch nicht von einer Schwerfälligkeit geprägt, wie man dies vielleicht von anderen Singer-/Songwritern kennt, sondern Olli Schulz gibt mir mit seinen Songs eine gewisse Leichtigkeit mit. Auf diesem Album darf man persönliche Sehnsüchte feiern und ein bisschen Wehmut haben, ohne darin zu versinken. Das titelgebende Stück des Albums beruht auf einer Barbekanntschaft und beinhaltet meine Lieblingszeile des Albums. In dieser heißt es: „Manche Menschen sind wie Bilder, die von Licht langsam verblassen. In ihren Herzen sind Geschichten, die in keinen Rahmen passen.“ Für mich ist diese Textzeile beispielhaft für die Qualität des Albums, in der wunderbare Bilder für doch einfache Gefühlsmomente gefunden werden. Der Song „Einfach so“ drückt den Wunsch aus, bestimmte Momente der Leichtigkeit erneut zu leben und im Lied „Silvester“ werden Momente des Glücks und des Innehaltens in einer Silvesternacht betont. Olli Schulz weiß aber auch darum, sich mit Ironie und einem humorvollen und pointierten Blick Themen zu widmen. In „Falsch erzählt“ wird unser Drang, andere zu beobachten und deren Handlungen zu kommentieren, als ein Blick der Ahnungslosigkeit entlarvt und auch darauf eingegangen, wie man sich seine persönliche Geschichte baut. Highlights des Albums sind für mich die Songs „Stadtfest in Bonn“ und „So schreibt man seinen Song“. Letzterer ermutigt mit flottem Takt, sich bewusst dem eigenen Leben zu stellen und vor allem keine Zeit zu vergeuden. „Stadtfest in Bonn“ ist ein Duett mit Ina Müller und erzählt von einem alternden Showpärchen und der nicht mehr so steilen Karriere. Die Musik hat den gleichen leichtfüßigen Charakter wie die Texte und beschwingt einen beim Hören wirklich.

Fazit

Mein zweites musikalisches Highlight 2024 nach Finn und Jonas ist mit diesem neuen Album von Olli Schulz gefunden. Das Album hat für mich keine Schwächen, alle Songs erreichen mich auf ihre eigene Art und Weise. Die Texte haben eine tolle Bildsprache und nehmen mich bei vielen geschilderten Emotionen mit und sorgen auch für das ein oder andere Schmunzeln. Olli Schulz bestätigt mit diesem Album, warum ich ihn zu einem meiner absoluten Lieblingskünstlern zähle und das Hören dieser Songs bereitet einfach gute Laune.

Interpret:Inneninformation

Olli Schulz (geb. 1973) ist Hamburger und wurde als Sänger und Gitarrist der Band „Olli Schulz und der Hund Marie“ bekannt; mittlerweile ist er Solo als Singer-/Songwriter unterwegs. Neben seiner musikalischen Aktivität betreibt er den Podcast „Fest & Flauschig“ mit dem Satiriker Jan Böhmermann. Ebenso war er in der Vergangenheit als Sidekick von Joko und Klaas im TV zu sehen.

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Wertung: 🐧🐧🐧🐧🐧

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