Michaelis, Antonia: Die Mühlenkinder – Rezension

„Die Mühlenkinder“ ist eine märchenhafte Geschichte mit hochspannender Story und wird aus einer Protagonistenperspektive erzählt. Schnell identifiziert man sich mit den vier Heldinnen. Antonia Michaelis ergänzt dies mit einer wunderbaren Sprache, die eine farbenfrohe Waldwelt bietet und ergänzt das Märchen somit um die nötige Spur Abenteuer.

Antonia Michaelis zählt aus meiner Sicht zu den besten Kinder- und Jugendbuchautorinnen unserer Zeit und so habe ich mich auch auf das neue Buch „Die Mühlenkinder“ gefreut. Das Cover möchte ich neben der Geschichte auch noch besonders hervorheben, denn die Farbenfreude ist der passende Vorgeschmack, auf die dann entworfene Welt.

Um was geht es?

Marit, Liv, Joruun und Tuuil sind die Namen der Mühlenkinder, die mit ihren Eltern in einer Windmühle leben. Diese liegt in der Natur und bietet den Kindern tolle Spielmöglichkeiten, die diese auch gerne entdecken. Eines Tages wird die Heimat der Kinder in ein Schloss verwandelt und auch die Eltern verändern sich. Doch die Freude über diesen Zauber wird schnell getrübt, da die drei Mädchen erkennen, dass ihre Schwester Joruun verschwunden ist. Es besteht kein Zweifel daran, dass sie sich sofort auf den Weg über den Fluss machen, um die Schwester zu finden. Schon bald zeigt sich, dass die geliebte Schwester in den Fängen des Wassertrolls gelandet ist. Wird den Mädchen die Rettungsaktion gelingen?

Mein Eindruck vom Buch

Antonia Michaelis hat eine phantasievolle Geschichte geschrieben, die wunderbar Märchenelemente integriert. Die Naturbeschreibungen sind gelungen und werden mit mystischen Elementen kombiniert, welcher der geschilderten Welt den passenden Gesamteindruck geben. Als Ich-Erzählerin fungiert Liv und damit ist dies auch der prägende Blick der Leserschaft. Mit ihren Geschwistern ergänzt sie sich zu einem Team. Michaelis versucht, mit den Mädchen jedweden Jungen-Mädchen-Klischees entgegen zu wirken und so haben wir es mit mutigen und selbstbewussten Kindern zu tun. Dies macht die Geschichte auch für beide Geschlechter zu einem Lesevergnügen. Der Schreibstil ist wirklich toll, aber setzt auch eine gewisse Leseroutine voraus, weswegen die Alterseignung ab  8 Jahren kritisch zu betrachten ist. Die geschilderten Gefahren sind zudem durchaus düster, auch wenn die Märchenelemente dies etwas zurücknehmen. Für gute Leser passt die Altersempfehlung aus meiner Sicht, bei allen anderen sollte man noch ein Jahr warten.

Der Wassertroll ist als Figur ebenfalls nicht nur Klischee, sondern Michaelis verleiht ihm auch eine gewisse Verzweiflung, die ihn somit nicht nur zum abgrundtief Bösen verklärt. Die schwarz-weiß Illustrationen von Claudia Carls stützen die Story. Rundum ist dies ein gelungenes Abenteuer, mit der nötigen Portion Spannung. Als Leser*In fiebert man der Rettung von Joruun entgegen und mich hat das Buch wirklich gepackt. Deshalb empfehle ich dieses moderne Märchen weiter, für alle die gerne Märchen lesen!

Antonia Michaelis:

Die Mühlenkinder. Prinzessin Jorunn und der Wassertroll

Oetinger Verlag

ISBN:  978-3-7891-1047-4

Preis: 12,00€

https://www.oetinger.de/buch/die-muehlenkinder/9783789110474

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