Kultur in der Coronakrise

Überlegungen zur Bedeutung der Kultur in unserer Gesellschaft

Sicherlich hat man es schon dem ein oder anderen Beitrag auf diesem Blog angemerkt: Aus meiner Sicht hat die Pandemie mit ihren politischen Auswirkungen den Kulturbetrieb ernsthaft gefährdet.

Mir ging es dabei nicht um die politische Notwendigkeit die Gesundheit der Bevölkerung voranzustellen, sondern dass die Einschränkungen im des Kulturbetriebes ohne jedwede Diskussion vorangetrieben wurden. Nicht in wenigen Gesprächen war zu hören, dass es sich bei Kultur um reine Freizeitbeschäftigung handelt. Diese Art der Diskussionsführung macht mir noch heute Sorgen, denn es verkennt die Bedeutung von Kultur für unser Zusammenleben. Damit einher ging auch das Abwürgen jedweder Debatten, die teilweise auch aus dem Kulturbetrieb angeregt wurden. Nicht das ich die Aktionen für gutheißen würde und geeignet, aber grundsätzlich ging es oftmals auch darum keinerlei Debatte zu führen.

Als ich im Zeitschriftenladen, dann dieses rote Heft mit dem Titel „Gibt es Welt ohne Kunst?“ entdeckt habe, wusste ich, dass ich einen Blick hineinwerfen muss. Hatte ich die vergangenen Wochen wenig Lust zum Lesen, so hat mich das Nachdenken über den Kulturbetrieb heute in einen Kultursonntag mit Lesen geführt. Ich möchte meinen Blog zukünftig als Kulturblog etablieren und auch die damit verbundene Vielfalt abbilden. Genauso sollen Debatten Teil des Blogs sein, wobei ich mich nicht in philosophischen oder ästhetischen Grundsatzdiskussionen verlieren möchte.

Ausgangspunkt dieser nun beginnenden Textreihe ist besagtes rotes Magazin, welches seinen Ausgangspunkt in einem Essay von Daniel Kühnel, Intendant der Hamburger Symphoniker, mit dem Titel „Vom tätigen Kulturleben. Ein Kommentar zur gegenwärtigen Krise des Kulturbetriebs“.

Mir gefallen die Gedanken, die sich in diesem Text teilweise zeigen und ich nehme sie gerne als Grundlage für ein weiteres Nachdenken. Kühnel stellt zunächst einmal eine Krise fest und konstatiert, dass es auch keine große Debatte um den Kulturbetrieb und seinen Lockdown gab, auch die finanziellen Hilfen mussten hart erkämpft werden. Woran dies liegen kann? Auch darüber macht sich Kühnel Gedanken und hat sicherlich nicht gänzlich unrecht. Insgesamt unterliegen alle gesellschaftlichen Bereiche einem neoliberalen Grunddenken und so gilt dies auch für Kulturförderung. Die Relevanz ergibt sich somit aus der Anzahl der Besucher*Innen. Eine gefährliche Betrachtungsweise, da es auch die Vielfalt unserer Kultur gefährden würde. Dies bedeutet natürlich nicht, dass öffentliche Kulturförderung ohne irgendwelche Grundsätze auskommen kann.

Kultur muss ihrer Relevanz beweisen, anders als der Bankensektor in der Finanzkrise, wird dieser nicht einfach zugestanden. Doch was macht die Relevanz von Kultur aus?

Bevor ich hier weitere Gedanken ausführe stelle ich Euch die Frage:

Warum brauchen wir als Gesellschaft Kultur, welche Funktion hat sie? Was bedeutet dies für Euch persönlich?

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