Naylor-Ballesteros, Chris: Der winzige Vinzent und eine große Weihnachtsüberraschung – Rezension

Auch zum vierten Advent gibt es wieder ein Weihnachtsbuch für Kinder und erneut für die Kleinsten.  Chris Naylor-Ballesteros hat das Bilderbuch „Der winzige Vinzent und eine große Weihnachtsüberraschung“ gestaltet, erschienen im Sauerländer Verlag. Die Rentiere und der Weihnachtsmann befinden sich inmitten ihrer Weihnachtsvorbereitungen und wie in jedem Jahr steht das winzige Rentier Vinzent an der Seite. Aufgrund seiner Körpergröße scheint es für ihn keine richtige Aufgabe zu geben. Man spürt die Enttäuschung und so freut man sich, als sich durch den Wunsch eines kleinen Mädchens eine mögliche Lösung ergeben könnte …

„Ich wünschte, ich könnte auch mithelfen, wenigstens ein winziges bisschen.“

Naylor-Ballesteros: Der winzige Vinzent und eine große Weihnachtsüberraschung, S.8, Sauerländer Verlag 2021.

Vinzent will helfen und die Enttäuschung über das fehlende Aufgabengebiet ist sowohl dem Text, als auch den Illustrationen klar zu entnehmen. Man schließt ihn auch aufgrund dieser Darstellungen sofort ins Herz und möchte ihm helfen, seine Aufgabe zu finden. Schon mit den Umschlagseiten werden wir direkt in die Geschichte geworfen. Zunächst sehen wir ein Mädchen, welches einen Brief einwirft. Schnell liegt die Vermutung nahe, dass hier Weihnachtswünsche übermittelt werden. Danach konzentriert sich die Geschichte allerdings auf Vinzent und die Aufgabensuche.

Schön zum Vorlesen

Naylor-Ballesteros hat eine wunderbare Geschichte entwickelt. Die Illustrationen gefallen mir besonders gut und ich finde es toll, dass keine Seiten verschenkt werden, sondern alles ausgenutzt ist. Das Text-Bild-Verhältnis würde ich auch deswegen als ausgewogen betrachten. Die Länge passt gut als Zu-Bett-Geh-Lektüre. Die Sprache ist kindgerecht und trotzdem nicht zu simpel, um so den Vorlesenden ebenfalls Spaß haben zu lassen. Dies gelingt und dazu wird noch eine Geschichte geliefert, die eine schöne Botschaft weiter verbreitet: Für Jeden finden wir einen Platz auf dieser Welt. Man kann einige humorvolle Szenen vorlesen, da wir es bei Vinzent mit einem etwas tapsigen Rentier zu tun haben. Er ist aber entscheidungsfreudig, als er seine Chance kommen sieht. Durch das Mädchen als zweite Hauptfigur gibt es eine Identifikationsperson und es werden die klassischen Weihnachtsmythen, in diesem Fall Wunschzettel und Rentierschlitten, im Text verarbeitet. Die Geschichte ist nicht von Klischees überladen und den Traum des Rentiers versteht man und fiebert gerne mit. Es geht darum, dass man sich in seiner Welt beweisen muss, aber keine Angst haben braucht, da es für jeden den passenden Platz geben wird.

Eine rührende Weihnachtsgeschichte mit klarer Botschaft

Die Geschichte ist äußerst rührend und bietet ein wunderbares Happy-End. Ich bin mir sicher, dass diese Geschichte vielen Kindern Freude bereiten wird. Humor und Moral sind klar erkennbar und die Illustrationen ergänzen den Text optimal. Aus meiner Sicht kann dieses Buch zwischen 2 und 5 Jahren gut vorgelesen. Die Geschichte hat hierfür die nötige Komplexität und die Moral ist schnell zu greifen.

Werbung aus Liebe zum Buch

Wertung: 🐧🐧🐧🐧

Chris Naylor-Ballesteros:

Der winzige Vinzent und eine große Weihnachtsüberraschung

ISBN: 978-3737358873

Preis: 15,00€

Der winzige Vinzent und eine große Weihnachtsüberraschung – Chris Naylor-Ballesteros | S. Fischer Verlage

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