Eine wahnwitzige Familie als Fiktion ? –

Dieser Roman ist ein sprachliches Feuerwerk des sprechenden Erzählens. Sofort habe ich einen Tonfall der erzählenden Eva im Kopf und bin damit auch emotional an den Text gebunden. Das Buch feiert die Ironie, erschüttert gleichzeitig mit den familiären Rückblenden und damit, dass die Glaubwürdigkeit Basis einer therapeutischen Behandlung sein muss. Ich schließe die Hauptfigur in mein Herz und nehme dafür getrost in Kauf, nicht zu wissen, wie verlässlich sie als Erzählerin  ist.

Sanyal, Mithu: Identitti – Rezension

Dieser Roman bietet einen vielschichtigen Diskurs über Identität, Rassismus und den gesellschaftlichen Umgang mit diesen Themen an. Eine Professorin für postkoloniale Studien wird als „Betrügerin“ entlarvt, da sie sich mit chirurgischen und hormonellen Eingriffen zu einer Person indischer Herkunft hat machen lassen. Ein Shitstorm bricht los und inmitten dieser Situation sucht die Studentin Nivedita nach ihrem Verhältnis zur Professorin und der Position in ihrem eigenen Leben.

Lühmann, Hannah : Auszeit – Rezension

„Auszeit“ von Hanna Lühmann, erschienen im Hanser, erzählt von Henriette, die gemeinsam mit ihrer Freundin Paula eine Auszeit in einer Ferienhütte im Bayrischen Wald verbringt. Grund für diese Auszeit ist bei Henriette, dass sie sich um das Fortwirken ihrer Dissertation Gedanken macht, aber auch einen Schwangerschaftsabbruch verarbeiten muss.