Kulturtour Erste Station Köln

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Beginnen wir nun mit meiner Kulturtour, in den folgenden Tagen wird es auf diesem Blog um Stadtbesichtigungen, Kunstmuseen, Theater und Bücher gehen, die mich auf meiner Reise begleitet haben.

Meine erste Kulturreise, die dieser Blog begleitet, hatte ihren ersten Zielpunkt in Köln. Ausgangspunkt aller Reiseüberlegungen war der Besuch der Lit.Cologne und die restlichen Zielorte habe ich dann im Anschluss zugefügt. In Köln war ich nicht zum ersten und auch keinesfalls zum letzten Mal. Da ich nur 1,5 Tage vor Ort war ließ ich die obligatorische Dombesichtigung dieses Mal weg, da auch das Anstehen zu viel Zeit geraubt hätte. Stattdessen habe ich mich mit meiner Reisegruppe vor allem am Heumarkt, der Südstadt und an der Rheinpromenade aufgehalten. Einen Blick habe ich in die Kirche St.Martin geworfen, ansonsten wurden Sehenswürdigkeiten von außen betrachtet und zwei Museen ein Besuch abgestattet, aber hierzu in einem separaten Post mehr. Alle Bauwerke haben auf mich immer beeindruckende Wirkung, unvorstellbar wirkt es, wie diese Bauwerke vor vielen hundert Jahren entstanden.

Köln lädt einen ein, die Brauhauskultur zu genießen und die Rheinpromenade war am Abend ein schönes Ziel mit tollen Restaurants. Als Karnevalfan musste auch das Severintor, welches Startpunkt des Rosenmontagszuges ist, beleuchtet am Abend festgehalten werden.

Die erste Museumsstation in Köln war das Wallraf-Richartz Museum. Bekannt ist dieses Museum vor allem für seine Sammlung mittelalterlicher Kunst. Hier muss ich allerdings einräumen, dass mich Altarbilder und Verarbeitungen biblischer Szenerien, losgelöst von Bauwerken nicht begeistern können. Trotzdem ist die im Museum präsentierte Sammlung beeindruckend und von kunsthistorischer Bedeutung. Schließlich umfasst die Sammlung die wichtigsten Gemälde Stefan Lochners und beinhaltet die Kölner Meisterschule.

Beeindruckender fand ich dann den Sammlungsteil zum Barock. In jeden Raum wird man mit kurzen Einleitungstexten eingeführt, mit Verweis auf Motive, Technik und bekannte Künstler. Zudem sind auch Werke der Spätrenaissance in der Sammlung zu finden, womit auch ein guter Überblick über die Kunstgeschichte geliefert wird. Zu nennen sei hier zum Beispiel Paris Bordone mit „Bathseba im Bade“, was mir gefallen hat. Das Bild hat einen dreidimensionalen Effekt, legt gleichzeitig den Fokus auf die Badenden und so wird man auch als Betrachter zum Voyeur, ähnlich wie der aus dem Palast blickende König David. Gerade größere Gemälde beeindrucken mit der räumlichen Tiefe, die man in ihnen entdecken kann und gleichzeitig erkennt man bei längerem Hinsehen immer wieder neue Details. Auch die barocke Bildkunst ist geprägt von religiösen Motiven. Trotzdem zogen die Gemälde unabhängig der Motive mit ihrer Machart in ihren Bann. Zu nennen sei hier die „Stigmatisation des heiligen Franziskus“ von Peter Paul Rubens. Monumental wirkt das Bild, in dem Franziskus von Assisi einem feurigen Engel entgegen blickt, geprägt durch Lichtstrahlen, die das Bild förmlich zu verlassen drohen. Schon in diesem Gemälde zeigt sich auch, dass die Natur als Bildmotiv zum Trend wird. Landschaftsmalerei wird beliebt und immer detailgenauer. Manches Bild, wie „Canal Grande“ in Venedig von Canaletto, wirkt fast wie eine Fotografie, so genau stellt es das Beobachtete dar. Unterstützt wurde er dabei durch die Camera Obscura, die es ihm ermöglichte Abbilder als Grundlage zu übertragen. Die Porträtmalerei erhält ebenfalls ausreichend Raum im Museum, wirkt aber auf mich weniger interessant. Weiter in den Gängen durch die Kunstgeschichte geht es in den Sammlungsteil 19. Jahrhundert. 

Zunächst ist festzuhalten, dass wir hier eine große Sammlung impressionistischer und neoimpressionistischer Kunstwerke vorfinden. Dies ermöglicht beim Rundgang, dass man unterstützt von den Erläuterungen auch die Entwicklungen nachvollziehen kann. Aus der detaillierten Landschaftsmalerei, die man noch im vorherigen Sammlungsteil beobachten konnte, wird eine Darstellung, die skizzenhaft, aber farbenfroh auf Sinnesreize bei Landschaften setzt. Mir gefällt dieser Kunststil und so kann ich Gemälde wie „Sonnenuntergang über dem Meer“ von Henri-Edmond Cross oder „Capo di Noli“ von Paul Signac länger betrachten und erfreue mich an der farbenfrohen Schönheit. Trotz der punktierten Darstellung verbinde ich das Gesehene direkt mit schon erlebten Landschaftsmomenten. Selbst die Darstellung von „Notre Dame“ von Maximilien Luce weckt ähnliche Gedanken und ich erfreue mich an der Kraft, welche die Farben aus den Bildern strahlen lassen. Ähnlich ergeht es einem auch bei den „Seerosen“ von Claude Monet, wobei ich hier durch die geschwungenen Elemente auch noch eine Dynamik im Bild erkenne. So wird aus einer Landschaftsbeobachtung mehr als nur die Darstellung des Abgebildeten. Ähnliche Dynamik entwickelt auch „Vier Mädchen auf der Brücke“ von Edvard Munch. Hier sind es nur die Farben der Kleider der Mädchen, die eine klare Botschaft aussenden, alles um sie herum scheint zu verschwimmen, wobei die Gesichter ebenfalls nicht erkenntlich sind. Durchaus zeigt sich in dieser Kunst, dass auch innere seelische Zustände in den Gemälden verarbeitet werden. Es geht fast bis zur Abstraktion in der Darstellung und doch bleiben die Elemente erkennbar.

Ich will nur ein paar der wunderbaren Gemälde erwähnen, welche man im Wallraf-Richartz Museum in Köln wiederfindet. Zudem sind meine Ausführungen sicherlich keine großen Kunstinterpretationen, sondern sollen nur als Anregung dienen, diesem Museum einen Besuch abzustatten. Es ist für Liebhaber barocker Malerei und des Impressionismus auf jeden Fall eine Pflichtveranstaltung. Wer aktuell nicht nach Köln kommt, kann sich zumindest bei einem virtuellen Gang einen ersten Eindruck verschaffen https://www.wallraf.museum/virtuelle-tour/.

Dienstags bis Sonntags 10-18h

Erwachsene 8,00€ – Ermäßigt 4,50€

Als Tipp in meinem Reiseführer hatte ich vorab vom Rautenstrauch-Joest-Museum gelesen und deshalb für mich festgelegt, dass ich dieses Museum auf jeden Fall bei meinem Köln Aufenthalt einen Besuch abstatten möchte. Dieses Museum ist eine Feier der Begegnungen der Kulturen und gibt spannende Einblicke in verschiedenste kulturelle Traditionen, Handwerkskunst, oder den Umgang in Leben und Tod. Insgesamt sind es 3.600 Quadratmeter Ausstellungsfläche und damit handelt es sich um eine der größten ethnografischen Sammlungen Deutschlands. Äußerst gelungen ist hierbei auch dem Thema Kolonialismus und die Auseinandersetzung mit Beutekunst. Ich finde dies ist äußerst positiv und historisch gut ausgearbeitet. Auch wenn es immer wieder aufkommende Kritik gibt.

Man durchläuft die Ausstellungsräume und lernt vieles über kulturelle Praktiken anderer Kulturen und vor allem erkennt man dabei, dass Gemeinsamkeiten bestehen. Als Beispiel möchte ich hier Maskenkulte nennen, die durchaus in ihren Ausprägungen auch an Traditionen der Maskierungen hierzulande, wie zum Beispiel den Karneval erinnern. Grundstock der Sammlung ist des Nachlass des Völkerkundlers Wilhelm Joest. Nach der Neukonzeption hat das Museum seine Gliederung nicht mehr nach geografischen Aspekten vorgenommen, sondern thematisch und betont damit, das gleichberechtigte Nebeneinander der verschiedenen Kulturen. Begrüßt wird man von einem Gamelan-Orchester aus Indonesien und damit wird klar, dass uns ein Museumsbesuch erwartet, welcher die verschiedensten Sinne anspricht. Ich bin begeisterter Museumsgänger und erfreue mich an historischen Verbindungen, hier muss ich zudem noch die Ausstellungskuratierung hervorheben. Ich weiß nicht, wann ich zuletzt solch einen wunderbaren Museumsbesuch erlebt habe. Die Kuratierung integriert Videos, digitale Effekte, jedoch nicht nur um der Digitalisierung wegen, sondern es ist eine sinnvolle Einbindung. Es entstehen Lerneffekte, vor allem für kleine Gäste sind die technischen Unterstützungen hilfreich, um spielerisch Wissen vermittelt zu bekommen. Mich hat ein Buch beeindruckt, bei dessen Umblättern man über eine Beamerpräsentation sieht, wie Europa sich in seiner Kolonialgeschichte immer weiter über die Welt verbreitet hat. Es wird einem durch die Präsentation bildlich klar, wie Europa immer mehr Länder mit seinen Einflüssen übernahm. Die handwerklich präsentierte Kunst lädt dazu ein, dass man diese länger betrachtet und beim genauen Hinsehen immer wieder neue feine Details erkennt. Es geht um Totenkult, religiöse Traditionen, verschiedene Wohnformen und Kleidungen. Insgesamt ist es eine Vielfalt kultureller Praktiken und ich kann abschließend auch nur sagen, dass ich diese Feier der kulturellen Begegnungen intensiv wahrgenommen habe. Ein Besuch in Köln sollte auf jeden Fall, einen Besuch dieses Museums beinhalten. Weitere Informationen findet ihr unter: https://rautenstrauch-joest-museum.de/Startseite

Dienstags bis Sonntags 10-18h, Donnerstags bis 20h

Erwachsene 7,00€ – Ermäßigt 4,50€

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