Schatzkammer Deutschland – Rezension

Urlaube wurden gestrichen oder verschoben, auch unsere Freizeit wird durch die Corona-Pandemie gehörig durcheinander gewirbelt. Auch ich musste meine Planungen umstellen und nachdem die ersten Lockerungen beschlossen waren überlegte ich mir, was ich nun mit meinem Urlaub anfangen könnte. Schon vor längerer Zeit war mir im Buchhandel das Buch „Schatzkammer Deutschland“ aufgefallen. Als großer Fan historischer Gebäude und einladender Altstädte versprach mir dieses Buch eine große Auswahl an interessanten Zielen. Zielsetzung des Werkes ist es die kulturhistorische Bedeutung der Bundesrepublik herauszustellen. Im Buch finden sich nach Bundesländern sortiert kurze Beiträge zu bedeutenden Altstädten, Burgen und Schlössern, sowie kirchlicher Bauten.

Aufgrund der teilweise bestehenden Reisebeschränkungen macht man sich natürlich auch Gedanken um Ziele hierzulande. Ich habe das Buch als Ideengeber genutzt und mir beim Durchblättern mögliche Reiseziele notiert. Zunächst habe ich mich dabei auf das Bundesland Hessen konzentriert. Das Buch lebt von den zahlreichen Bildern und liefert ganz kurze Beschreibungen zu den vorgestellten Orten. Darin wird die kulturhistorische Bedeutung deutlich und auch die ein oder andere Sehenswürdigkeit erwähnt, die man ansteuern sollte. Bei bestimmten Städten erhalten wichtige Gebäude auch einen eigenen Beitrag. Zudem werden regional dominierende Themen wie z.B. Fachwerk oder Weinanbau mit einem eigenen Feature berücksichtigt, sodass man die einzelnen Orte auch einer Gesamtbetrachtung zuordnen kann.

Ich möchte in diesem Beitrag drei Reiseziele vorstellen, die ich dank des Buches angesteuert habe.

Alsfeld

Zuerst führte mich ein Ausflug nach Alsfeld. Die Stadt war mir zuvor schon ein Begriff, jedoch wusste ich zu wenig um die wunderschöne Altstadt. Das Buch sprach von einem außergewöhnlichen Schatz und nachdem ich mich auf den Weg gemacht hatte, kann ich dies nur bestätigen. Das aus dem frühen 16. Jahrhundert stammende Rathaus ist wirklich eine Augenweide und die vielen Gebäude rund um den Rathausplatz sorgen für ein stimmiges Altstadtfeeling.

Das Fachwerkrathaus in Alsfeld
Das wunderschöne Fachwerkrathaus in Alsfeld
Beispielhaftes Fachwerk

Leider war der Platz bei meinem Besuch von einer Baustelle begleitet, sodass man diesen nicht wie gewohnt nutzen konnte. Trotzdem war es ein tolles Ziel und man konnte einen Eindruck gewinnen, welchen Aufwand es auch an Denkmalpflege bedarf, um dies alles zu erhalten. Schön fand ich die Plakette, die an einigen Stellen auf das Engagement auch der Bürger*Innen hinwies, um dies alles zu pflegen. Neben dem Fachwerk bietet Alsfeld noch Reste eines ehemaligen Augustinerklosters und die Walpurgiskirche aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Den Bummel rund um die Kulturdenkmäler kann man bei einem schönen Gläschen Wein und Ahler Wurst ausklingen lassen.

Blick auf die Walpurgiskirche
Plakette fürs Engagement um die historische Altstadt

Runkel und Limburg an der Lahn

Weiterer Tipp aus dem Buch war das Städtchen Runkel und auf diese Burgenstadt an der Lahn wäre ich ohne das Buch sicherlich nicht aufmerksam geworden. Kombiniert habe ich diesen Trip mit dem Besuch von Limburg.

Die Besichtigung der Burg in Runkel war wirklich ein Highlight, denn die mittelalterliche Festungsanlage ist noch gut erhalten und bietet einen wunderschönen Ausblick über die Lahn. Ebenfalls malerisch ist die alte Lahnbrücke, wo das Lahnufer durchaus zum Verweilen einlädt. Zu Recht bezeichnet sich Runkel als Burgenstadt, da direkt gegenüber auch noch die Burg Schadeck auf einen Besuch wartet.

Blick auf die mittelalterliche Burg und die Lahnbrücke in Runkel
Wunderschöner Ausblick von der Burg Runkel

Limburgs Altstadt und der Dom waren mir natürlich ein Begriff, aber bisher war ich noch nie dort. Zuerst habe ich mich in der Altstadt in einer der vielen schönen Gaststätten zum Mittagessen niedergelassen und mich für die Besichtigung des Limburger Doms gestärkt. Der Dom liegt malerisch auf einem Felsen über der Lahn und ist ein Meisterwerk spätromanischer Baukunst. Der Domschatz im Diözesanmuseum ist ebenfalls einen Besuch wert. Und am aufkommenden Abend ist ein Spaziergang am Lahnufer wirklich richtig toll.

Malerisch gelegen – der Limburger Dom
Das Lahnufer lädt zu schönen Spaziergängen ein

Michelstadt

Der letzte hier besprochene Ausflug führte mich in das mir durchaus schon bekannte Michelstadt.  Verbunden habe ich diesen Besuch mit einer kleinen Wanderung, die mich zur Einhardsbasilika und zur Einhardsquelle führte.

Einhardsbasilika in Michelstadt/Steinbach

Die Wege waren gut ausgeschildert und die Basilika aus dem 9. Jahrhundert ist wirklich ein Hingucker und mich als Fan der Frankenzeit kann man damit immer begeistern. Ebenfalls auf dem Weg war auch noch ein schöner kleiner See, an dem man auch eine kleine Pause machen sollte. Abschließend spaziert man dann noch durch die Altstadt Michelstadts und betrachtet das bekannte Fachwerkrathaus, um dann in einer der Gaststätten einen „Handkäs mit Musik“ zu verzehren.

Das Michelstädter Rathaus weist durchaus Paralellen zu Alsfeld auf

Das Buch erweist sich wirklich als Schatzkammer und wird sicherlich auch bei zukünftigen Urlaubsplanungen eine große Hilfe sein und sicherlich habe ich nicht den letzten Ausflug aufgrund eines Tipps aus diesem Werk gemacht. Die kulturhistorische Bedeutung erhaltener Denkmäler wird sehr deutlich und in die Schatzkammer hat sogar das historische Rathaus meines Heimatortes Büttelborn Eingang gefunden. Mehr Begeisterung kann man bei mir dann auch nicht mehr erzielen.

Schatzkammer Deutschland

Kunth Verlag

ISBN: 978-3-95504-899-0

Preis: 29,95€

1318 Abbildungen auf 784 Seiten

https://www.kunth-verlag.de/schatzkammer-deutschland

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