Vielleicht der beste Karl May Roman –

May, Karl: Der Schatz im Silbersee

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Beginnen wir das Jahr also mit Karl May und dem aus meiner Sicht vielleicht besten Roman meines Lieblingsautoren. „Der Schatz im Silbersee“ ist eines der Abenteuer, welches May selbst gezielt als Jugenderzählungen sieht und es ist der Roman, dessen Verfilmung den Winnetou Boom um die Filme von Harald Reinl auslöste. Für mich ist der Roman neben Winnetou I eines der prägenden Bücher meiner Jugendlektüren. Ich vergesse die Ausgabe nicht, die es bei meiner Oma im Bücherschrank gab und wie mich die Jagd nach dem sagenumwobenen Schatz sofort in ihren Bann zog. Unabhängig der im Blog thematisierten Sommer-Debatte, zeigt mir dieses Buch, welches Potential in den Abenteuerzählungen des Maysters liegt. Und deshalb entführe ich Euch im heutigen Post in die Märchenwelt der bekannten Blutsbrüder.

Eine abenteuerliche Schatzjagd mit tollen Heldenfiguren

Diese Erzählung Karl Mays bietet uns eine wunderbare Ansammlung von Helden. Außer dem bekannten Blutsbrüderpaar treffen wir in dieser Geschichte noch auf Old Firehand, Tante Droll, Hobble-Frank, den Langen Davy und den Dicken Jemmy. Diese Ansammlung bekannter Westmänner wird über verschiedene Episoden zusammengeführt und in die Suche nach dem Schatz im Silbersee verstrickt. Der Roman ist in der dritten Person erzählt. Dies ist üblich in den Jugenderzählungen und auch im Sinne der Handlung, denn die Blutsbrüder treten erst im zweiten Teil der Erzählung auf. Die Geschichte beginnt auf einem Raddampfer und bringt uns schnell mit Old Firehand, Tante Droll und dem Anführer der Schurken in Kontakt. Letztgenannter ist Cornel Brinkley, oder der „rote Cornel“ und für mich die neben Santer beste Banditenfigur im May Universum. Auf diesem Raddampfer kommt es zu einem Unfall und dieser bringt uns auch in Kontakt mit den beiden Tonkawa „Kleiner und Großer Bär“. Ersterer rettet dabei ein Mädchen und diese Szenerie macht die Differenzen zwischen den weißen Einwanderern und den Ureinwohnern, wie sie May zeichnet, deutlich. Die Ureinwohner zeigen in ihrem Verhalten Mut und Respekt, ohne jegliches Interesse an materiellen Belohnungen. Diese Stilisierung ist typisch für May und dient ihm dazu, die Stämme der Ureinwohner Nordamerikas als edler und naturverbundener zu zeigen. Seine Zielsetzung ist es auf diese Weise einen Gegenpart zum Vernichtungsstreben der weißen Einwanderer zu zeichnen. Old Firehand ist in dieser Erzählung für mich etwas ambivalent, da er zum Silbersee reist um dort eine Silberader auszubeuten. Diese Ambivalenz wird im Roman nicht thematisiert. Stattdessen löst der Roman dies über einen Vertrag, der jedoch den damit wechselnden Landbesitz zu wenig thematisiert und zudem nicht fair wirkt.

Doch bleiben wir zunächst beim Handlungsverlauf. Der Bandit Brinkley plant eine große Truppe Tramps zusammen zu trommeln. Sein großes Ziel ist ebenfalls der Silbersee, da er sich im Besitz einer Schatzkarte befindet, die ihm dort große Reichtümer verspricht. Auf dieser Reise ziehen sie raubend und mordend durchs Land. Tante Droll verfolgt den Verbrecher schon eine Zeit lang und erhält nun weitere Unterstützung durch Old Firehand und Winnetou. Gemeinsam gelingt es ihnen den Verbrechern immer wieder das Handwerk zu legen. Die Banditen werden dabei immer weniger, aber der Anführer wird nicht gefasst.

Humor als Gegensatz zur menschlichen Gier

Während dieser Heldenreise Richtung Silbersee ist Old Shatterhand mit dem Hobble-Frank, sowie dem Dicken Jemmy und dem Langen Davy unterwegs und gerät in die Hände der Utahs. Dort gelingt es ihnen durch List dem Marterpfahl zu entgehen und ich muss klar sagen, dass dies eine der besten Karl May Szenen ist. Ich muss immer wieder über die listigen Einfälle lachen und auch darüber, wie sich die Gefährten Old Shatterhands untereinander sprachlich korrigieren. Diese humorvollen Szenen stellen den Gegenpart zur von Gier getriebenen Schatzjagd dar. Die beiden Reisen finden zueinander und münden dann in einer Schlussszene am Silbersee.

Dieser Roman beinhaltet vieles was Karl May für mich ausmacht. Stärke des Buches ist die konsequente Handlungsführung, ohne dass es zu konstruiert wirkt. Die Vielzahl der erlebten Abenteuer zeigen auf, wie der Kampf Gut gegen Böse geführt wird und wieder einmal ist der Hauptverbrecher unter den weißen Einwanderern zu finden. Aber die Geschichte zeigt auch, wie die Gier Menschen zu Handlungen treibt. Gelungen finde ich auch die beiden Tonkawa, die als Bewahrer ihrer Kultur auftreten. In diesen Figuren liegt eine hoher Respekt und gleichzeitig zeigen sie in ihren kurzen Dialogen auf, wo die Differenzen zu den rücksichtslosen Einwanderern liegen. Dabei ist immer mit zu denken, dass es sich nicht um eine reale Darstellung indigener Kulturen handelt.

Fazit

Winnetou I ist zwar mein Lieblingsbuch und doch finde ich, dass dieses Abenteuer Mays bester Roman ist. So viele Abenteuer finden sich in der Jagd auf den Schatz in einem roten Faden zusammen. Außerdem bietet dieses Buch tolle Figuren satt und man spürt, was das May Universum ausmacht. Der Roman zeigt in den Figuren des Stammes der Tonkawa den Stolz der Ureinwohner, auch wenn natürlich alles erfunden ist. Der Actiongehalt der Erzählung ist hoch, aber auch der Humor kommt nicht zu kurz. Es geht um Völkerverständigung, aber auch darum, dass Menschen unabhängig ihrer Herkunft der Gier verfallen können.

Werbung aus Liebe zum Buch

Wertung: 🐧🐧🐧🐧🐧

Karl May: Der Schatz im Silbersee

ISBN: 978-3-7802-0036-5

https://www.karl-may.de/Buecher/Gesammelte-Werke_Der-Schatz-im-Silbersee

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